TALER & TALAR

TALER & TALAR

Transkript

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00:00:49: Tala und Tala, der Podcast mit dem theologischen Blick auf Wirtschaft, Werbung, Geld und aktuelle Themen.

00:01:09: Herzlich willkommen zur Tala und Tala-Folge heute live aus dem Kloster Folgenroder und mit uns dabei.

00:01:15: Ich weiß gar nicht, wie ich dich beschreiben soll.

00:01:16: Ich fange an mit dem Namen Martin Schleske.

00:01:19: Du bist Geigenbauer von Weltruhm.

00:01:22: Man kann sagen, es gibt nicht viele auf der Welt, die so geigenbauen wie du.

00:01:25: Die Musiker und Musikerinnen ... Schlagen sich fast darum, das zu bekommen.

00:01:30: Aber du bist nicht nur das, sondern du bist Physiker.

00:01:33: Du bist jemand, der... Wir haben das gestern Abend schon hier im Kloster erlebt in so einer kleinen Runde.

00:01:39: Ich glaube, man kann mit dir vier Stunden sprechen und hat noch nicht alle Themen durch.

00:01:43: Wir werden heute nicht ganz so lange sprechen, aber du bist Physiker, du bist Handwerksmeister, du... Kannst mit Pferden auf ganz spezielle Art und Weise umgehen, das sieht man auf LinkedIn.

00:01:52: Und du hast Bücher und Schriften veröffentlicht, Texte, die vielen Menschen ins Herz gehen.

00:01:57: Von daher freuen wir uns sehr, dass du heute hier Klosterfolgen oder bist und uns in Resonanz bringst.

00:02:02: Genau, Resonanz ist auch gleich das erste Stichwort.

00:02:05: Du hast so ein Holz mitgebracht.

00:02:07: Wir haben ja gestern schon mal so ein bisschen darüber gesprochen, wo unsere... Reise hingehen soll, auch wenn wir noch gar nicht wissen, wo wir am Ende rauskommen werden.

00:02:14: Aber die Anfangsfrage wissen wir und die lautet, du als Physiker, was ist denn eigentlich Resonanz jetzt so im physikalischen Sinne?

00:02:22: Resonanz ist mein großes Lebensthema.

00:02:24: Ist ein philosophischer Begriff, ist ein psychologischer Begriff mittlerweile sehr stark geworden.

00:02:29: Soziologisch habe natürlich ein physikalischer Begriff.

00:02:33: Resonanz zu schaffen und Resonanz zu formen, ist die eigentliche Berufung des Geigenbauers.

00:02:40: Das heißt, ich habe dieses Holz in der Hand.

00:02:42: Das ist ein außergewöhnliches Holz, was es gar nicht geben darf, wenn ich auf diesen Forschungskonferenzen, wie den entsprechenden Holzforschern rede und sage, was für eine Holzqualität ich in Dolomiten finde, in manchen Stämmen, die Sängerstämme.

00:02:58: Und ich dann sage, was für eine Dämpfung das hat, was für eine Dichte, was für eine Schallgeschwindigkeit, was für eine Resonanzpotenzial.

00:03:04: Dann sagen die, das gibt es nicht.

00:03:05: Jetzt sage ich eigentlich in deinen Lehrbüchern.

00:03:08: Aber dieses Holz wird in ein paar Wochen eine Geige sein und aus diesem Holz die Resonanzen zu formen, die es mir erlaubt.

00:03:19: Das ist die Kunst des Geigenbaus.

00:03:22: Aber Resonanz ist das Schwingung oder?

00:03:25: Resonanz, wenn man es physikalisch sagt, ist die Eigenschwingung eines Körpers.

00:03:29: Man kann es im Grunde deutlich machen, hier das Eigenleben des Körpers.

00:03:33: In der Physik unterscheidet man bei den Schwingungen, das ist eine große Metapher natürlich, zwischen Resonanz und zwischen einer erzwungenen Schwingung.

00:03:43: Und deswegen ist so ein schöner Begriff, weil natürlich die Frage sich stellt in all den Kontexten, in denen wir leben.

00:03:49: Auch das innere Leben, das Seelenleben, das große Thema Psychagogik, die Seelenführung ist eines der großen Themen in meinen Büchern der letzten Jahre.

00:03:58: Aber auch in der Gruppe, in der Gemeinschaft, in der Firma, im Miteinander, in der Ehe, in allen Beziehungen ist immer die Frage, leben wir erzwungene Schwingungen.

00:04:05: Das heißt, setze ich mir was im Kopf und sage, das muss doch gehen.

00:04:08: Und dann rüttel und schüttel ich an den Dingen mit einer großen Kraft.

00:04:12: Und die Wirkung ist gering, weil ich nicht die Resonanz des Systems.

00:04:15: Berühre.

00:04:16: Und Resonanz ist die Eigenschwingung.

00:04:18: Man kann es ja nicht ganz toll zeigen.

00:04:20: Dieses Holz gibt sich zu erkennen in der ersten Sekunde.

00:04:22: Also wenn ich, das ist eine Holzhändlerin in Dolomitium, weil die Firme, wo auch Strativari schon sein Holz im siebzehnten, achzehnten Jahrhundert geholt hat, da wächst das beste Holz weltweit.

00:04:33: Alle Geigenbauer der Welt suchen da Holz und diese Holzhändlerin mit ihren zwölf Mitarbeitern, die da Holz schlägt und die Stämme und die Sängerstämme sucht.

00:04:39: Einer von zehntausend Stämmen ist ein Sängerstamm und die sucht sie und in diesem Sängerstamm sind nur ganz, ganz wenige Stücke, die so klingen können.

00:04:49: Und sie macht so ein bisschen Werbung auch auf ihrer Website, dass ich bei ihr Holz suche.

00:04:54: Und dann habe ich gesagt, das darf sie nur, wenn ich mal der erste jedes Jahr bin, der das neueste Holz anschaut.

00:04:59: Und wenn ich da hinfahre, habe ich, als ich dieses Holz gefunden habe, solche Decken in der Hand gehabt und angeklopft und davon sieben gefunden.

00:05:10: Mit der Hand?

00:05:11: Ja, genau.

00:05:11: Und das Holz gibt sich sofort zu erkennen.

00:05:13: Also wenn man das, wenn man nicht weiß, was Resonanz ist, dann sagt man, naja, gut, dann schlopfe ich so drauf rum und sage, ja, mein, das stinkt halt nach Holz.

00:05:22: Und wenn ich noch mehr Kraft anwende, das ist typisch bei der Zwingung passiert nicht mehr.

00:05:28: Die Kraft wird nur verbraucht.

00:05:29: Wenn ich aber genau weiß, das Holz hat Ruhepunkte, es hat Knotenpunkte, wo es in Ruhe ist und hat Schwingungsbäuche, an denen ich es erregen kann, dann antwortet es durch seine Resonanz, sondern klingt das so.

00:05:45: Es sind zwei Eigentöne, zwei Resonanzen, wenn ich die beiden Knotenpunkte der Resonanzen übereinander lege und die Schwingungsbäuche kenne, dann erkenne ich einmal die Langspeegeschwingung dieser Resonanz und die Torsion.

00:05:59: Also vielleicht noch mal kurz für alle, die das jetzt hier nicht sehen, sondern später hören werden.

00:06:03: Dieser glockenartige Thron, sagt man, das ist ein unfassbarer Instrument.

00:06:06: Es ist

00:06:06: das gleiche Stück Holz.

00:06:07: Es wird genauso raufgeklopft, kein Hilfsmittel, sondern es ist einfach noch anders raufgehauen.

00:06:11: Ja, genau.

00:06:12: Das ist das Geheimnis zu wissen, was sind diese Ruhepunkte, an denen es zum Klingen kommt.

00:06:20: Und das ist die zentrale Frage eigentlich für ein klingendes Leben, für ein stimmendes Leben.

00:06:25: Die große Metapher ist Für mich letztendlich das Gleichnis, dass wir zum Klingen kommen sollen.

00:06:31: Deswegen sind wir da.

00:06:32: Und das ist gesagt in dem Begriff Person.

00:06:35: Also der Begriff Person per Sonum heißt hindurch klingen.

00:06:39: Was kommt durch dich zum Klingen?

00:06:41: Das macht dich zur Person.

00:06:43: Wir kommen aber nur zum Klingen, wenn wir in der Ruhe des Herzens sind, diese Knotenpunkte an denen das... an denen das Holz klingt.

00:06:51: Diese Ruhepunkte des Herzens zu finden, die Kirchenfelder haben sie immer genannt, die Ruhe des Herzens.

00:06:56: Die Frage ist, was ist das in meinem Leben?

00:06:58: Wie komme ich in diese Ruhe, dass ich zum Klingen komme, nur dann antworte ich mit meinen Resonanzen und nur dann antwortet ein Team oder eine Gemeinschaft mit ihren Resonanzen.

00:07:06: Und wenn ich mir aber was in den Kopf setze und sage, du musst doch klingen und ich kenne nicht die Ruhepunkte, die Knotenpunkte an denen die Ruhe ist, dann, wenn dich erzwungene Schwingung an, dann ist viel Kraft nötig.

00:07:15: Das ist eine Form der Aggression und es antwortet nicht in Resonanz.

00:07:20: Du hast dafür gestern ein tolles Bild gehabt mit einer Geigenmeisterin, Konzertmeisterin, bei dir.

00:07:27: Ich meine, du bist ja auch unternehmerisch tätig.

00:07:29: Du entwickelst diese Geigen nicht nur mit viel Kunst und Naturwissenschaft, sondern du willst sie auch verkaufen.

00:07:37: Erklär doch mal, wie Musikerinnen und Musiker ihre Geige finden und wie sie damit in Resonanz kommen, was du da erlebt hast.

00:07:45: vielleicht vor dem Negativbeispiel, was ich gestern erzählt habe, ein positives, um uns ein bisschen aufzumuntern.

00:07:52: Es ist immer unglaublich spannend.

00:07:54: Manche, also sehr häufig habe ich in den letzten thirty-fünf Jahren, seit ich selbstständig bin, von Musikern, die kommen, diesen Satz gehört, sie konnten in den letzten zwei, drei Tage nicht mehr schlafen.

00:08:04: Die warten ja ein, zwei, zum Teil drei Jahre auf ein Instrument von mir, ich lerne sie kennen.

00:08:10: bevor sie das Instrument bestellen oder einen Auftrag geben.

00:08:12: Dann müssen sie lange warten, bis sie es bekommen, weil ich natürlich eine Warteliste habe.

00:08:16: Und dann sagen viele, sie konnten gar nicht mehr schlafen, die Tage davor, bevor sie dann das Instrument das erste Mal erleben.

00:08:22: Und es ist für sie wie jemand heiraten, den sie nicht kennen.

00:08:26: Also so dieses Gefühl, diese Aufregung vor einiger Zeit.

00:08:32: Es ist oft positiv, aber es ist beides sehr anstrengend, die positiven und die negativen Erfahrungen.

00:08:36: Ich habe mittlerweile auch gemerkt, dass auch die die überwältigen positiven Erfahrungen extrem anstrengend für die Seele sind, weil die Musiker aus mir was machen, was mich überfordert und überlastet.

00:08:47: deswegen das Thema Quellen und Thema Pferde, zu sagen, wo ist eine Quelle, wo ich nicht meine Berufung lebe.

00:08:54: Aber vor einiger Zeit hat eben die frühere Solo-Bratgerin, der Dresdner Philharmoniker, die war mit einundzwanzig vor der Wende schon Solo-Bratgerin, also unglaublich eines der besten Orchester weltweit und ein A-Orchester und damit einundzwanzig vor dem Studium schon die Solo-Stelle zu kriegen.

00:09:08: hat angerufen, weil eine Kollegin von ihr in Berlin im Orchester eine Galge von mir spielt.

00:09:13: Wir haben uns nur am Telefon kennengelernt und sie hat gesagt, wenn ich eine Galge bau, die so eine Bratsche für sie baut, die so eine Bratsche hat wie diese Galge, dann weiß ich, sie ist die richtige Bratsche für sie.

00:09:25: Dann hat sie über zwei Jahre gewartet, dann kam sie, hat die teuersten und wertvollsten Bratschen der Welt gespielt, weil natürlich diese Orchester auch Instrumente aus dem achtzehnten Jahrhundert haben, die jetzt astronomische Summen erzielen.

00:09:36: Hat diese Bratsche in die Hand genommen, ihr Mann war dabei, der ist auch Musiker und nach den ersten paar Minuten war ich so erschüttert und habe ihr dann sagen müssen, darf ich die Bratsche kurz weglegen, weil der Lack ist noch nicht so ganz durchgehärtet, weil ihr die Tränen inströmen.

00:09:51: aufs Instrument gelaufen sind und sie gesagt hat so einen Klang hat sie noch nie erlebt.

00:09:55: und endlich hat sie diese A-Seite mit der sie über jedes Orchester strahlen kann und so eine Kraft und Tiefe und ein Widerstand auf der C-Seite und hat dann die Bachsolo Sonaten gespielt auf der Bratsche und eingespielt.

00:10:06: und das war und musste sich dann erst mal zehn Minuten erfasst schluchzend erholen von diesem Klang bis sie weiter spielen konnte.

00:10:13: Das ist natürlich ein großes Glücksgefühl zu spüren, was für ein Klang braucht, welchen Widerstand, welche Samtigkeit, was für eine Stimme.

00:10:21: Letztendlich heißt Geigenbau, ich gebe dir Menschen seine Stimme.

00:10:24: Und die Seele fängt an zu singen.

00:10:26: Und es ist völlig bedeutungslos, ob es zufällig eine Bratsche ist oder eine Geige oder eine Posaune oder ein klavierende Gitarre ist immer der Gesang der Seele.

00:10:34: Und dann fängt der Mensch an zu singen auf seinem Instrument und er bringt das Instrument zum Klingen.

00:10:41: Es passieren aber auch andere Dinge.

00:10:42: Es ist immer aufregend und es hängt immer sehr viel.

00:10:44: Natürlich haben Mitarbeiter, deren Gehälter ich bezahlen muss, hohe Kosten.

00:10:49: Es sind alles Einzelanfertigung jeder Kunde, wenn er seine Instrumente kauft, finanziert für zwei Monate, die nächsten zwei Monate, die Werkstatt letztlich in den ganzen Kosten.

00:10:59: Und so habe ich im Januar was erlebt.

00:11:00: Eine Geigerin, auch eine Junge.

00:11:03: Geigerin, fantastische Geigerin und hat dann einen Auftrag gegeben.

00:11:07: Nach zwei Jahren hat sie diese Geige von mir in der Werkstatt, die ich für sie gebaut habe, das erste Mal in der Hand gehabt.

00:11:14: Sie war dann oben, ich war ein Stock tiefer und ich habe am ersten Ton schon gedacht, was ist da los.

00:11:19: Und bin so erschrocken.

00:11:20: Und bin dann hochgegangen und ich habe sie nicht wiedererkannt, weder von ihrem Gesicht noch von ihrem Klang.

00:11:26: Und der erste Satz, fantastische Geigerin, der erste Satz war dann also dieses gewisse Etwas.

00:11:32: hat diese Geige aber nicht.

00:11:35: Und das war für mich, das ist so ein K.O.

00:11:38: Schlafen.

00:11:38: Verkaufsignal

00:11:38: war das für

00:11:39: mich.

00:11:39: Das war klar, der Verkauf ist gelaufen.

00:11:42: Und das war gut.

00:11:43: Es war so eindeutig.

00:11:44: Es war nicht mehr auf der Kippe, dass ich darum gekämpft habe, dass sie diese Geige kauft, sondern war klar, das ist gelaufen.

00:11:49: Und dann konnte ich umschalten innerlich weg vom Geschäftsmann und dem Werkstattleiter auf eine Art von... Seelendienst zu spüren, was ist mit der Frau los?

00:12:01: Ich habe gesagt, ich erkenne sie nicht wieder, was ist passiert bei ihnen?

00:12:05: Und sie hat gesagt, sie hat irritiert.

00:12:07: und ich habe gesagt, ich höre nur Angst.

00:12:10: Bei jedem Ton sind Spielen höre ich Angst.

00:12:12: Ich höre nur ihre Angst.

00:12:13: Und diese Geige braucht was anderes.

00:12:16: Sie ist in Tränen ausgebrochen, hat gesagt Volltreffer.

00:12:18: Sie hat gerade so viel Angst, weil sie bewirbt sich jetzt auf eine große Orchesterstelle.

00:12:23: Es sind siebzig Konkurrenten weltweit, die sich auf eine Stelle bewerben.

00:12:27: Die können alle unfassbar gut Geige spielen und sie hat Angst, dass es nicht reicht.

00:12:30: Und das hat man gehört, sie hat die Geige erdrückt.

00:12:33: Sie hat mit so viel Energie gespielt, mit so viel machen, mit so viel ich will, aber es muss aber gehen.

00:12:39: Erzwungene Schwingung.

00:12:41: Also hat nicht gespürt, was das Instrument erlaubt.

00:12:43: Und dann habe ich mit ihr drüber geredet und gesagt, Diese Galge hat so eine unfassbare Autorität, aber sie erträgt es nicht, wenn sie so gespielt wird und wenn sie so mit so einer Geisteshaltung berührt wird.

00:12:55: Vertrauen Sie!

00:12:56: diesem Instrument.

00:12:57: Vertrauen Sie den Resonanzen.

00:12:58: Ich kenne die Galge.

00:12:59: Da kommt dazu ein Stock tiefer ist das ganze Stockwerk, Akustik, Labor, Forschung.

00:13:03: Ich kenne auch die objektiven Resonanzanalysen.

00:13:06: Ich mache zu jedem Instrument, da bin ich dann der Physiker, mache ich Resonanzanalysen, vergleich die mir den besten Instrumenten von Strativari, Amatigo und Erich Weiß.

00:13:14: Dann tatsächlich, was sind die Resonanzen dieser Galge, die sie in der Hand hat?

00:13:18: und wie muss die Galge gespielt werden?

00:13:19: Dann hat sie angefangen, das zu verstehen, hat losgelassen.

00:13:23: Ich habe noch zwei innere Bilder gesagt, die wichtig war, um die sie verändert hat, dann hat sie, und dann man zwischendurch gab es dann Töne, ich weiß es noch auf der D-Seite in der dritten Lage, wie sie gespielt hat, wo ich dann schlucken musste und gemerkt habe, oh jetzt muss ich gleich heulen, weil sie jetzt so ins Herz getroffen hat mit ihrem Ton und ihr Gesicht war völlig verändert.

00:13:42: Sie hat plötzlich ein kleines Mädchen, da stand ein kleines Mädchen in der Freude des Klanges und sie hat die Resonanzen der Geige entdeckt und da haben wir darüber noch ein bisschen geredet, drei Stunden waren vorbei, das ging alles mit der unglaublichen Leichtigkeit, weil für mich war klar, Die ist verloren als Kundin.

00:13:56: Wenn die mir jemand sagt, die Geige hat nicht das gewisse Etwas, geht es nicht.

00:14:00: Dann hat sie doch gesagt, sie hat die Geige, sie spürt doch, da ist in dem Instrument was, was sie unfassbar fasziniert und was sie liebt.

00:14:06: Und sie nimmt sie mal für einen Monat mit, dann hat sie den Monat probiert.

00:14:10: Ich habe gewusst, da darf ich sie nicht stören, nicht anrufen, nicht nachfragen.

00:14:13: Dann kam sie nach vier Wochen wieder und sie hat völlig verändert.

00:14:16: Und sie hat das Instrument entdeckt und sie hat nicht mehr so viel gemacht.

00:14:19: Sie hat erlaubt, was passiert.

00:14:24: So ein Grundsatz von mir zu sagen, die wesentlichen Dinge des Lebens können wir nicht machen, sondern nur empfangen.

00:14:31: Aber wir können uns empfänglich machen.

00:14:33: Und das heißt die Angst überwinden.

00:14:35: Angst überwinden und ins Vertrauen gehen ist Empfänglichkeit.

00:14:39: Die Empfänglichkeit, dass es wichtige passiert in unserem Leben, passiert nur, wenn wir die Angst die Angst überwinden.

00:14:45: Und dann habe ich noch ein bisschen was am Kinnhalter verändert, noch ein bisschen mechanisch und so Kleinigkeiten und hat sie so glücklich.

00:14:51: und sie war plötzlich wieder, hat sie an sich geglaubt und sie hat diese Geige zum Singen gebracht.

00:14:56: Und dann wenige Wochen später, drei Wochen später, was glaube ich, hat sie dann in diesem großen A-Orchester in Deutschland auf Anhieb die Stelle bekommen und ist da jetzt mit dieser Geige.

00:15:05: Aber es ist immer aufregend, es ist immer unklar, was passiert, wenn die Musiker kommen.

00:15:09: Du

00:15:09: bist ja ein großer Virtuose.

00:15:13: Virtuose, Moment, ich darf das sagen ja nicht im Geigenbereich, da krieg ich mir nicht gut genug aus, ich habe nur drei Wochen oder drei Monate das mal gewöhnt.

00:15:20: Aber dieses Virtuose ... die Welt gleichnesshaft auszulegen und in Schwingung zu bringen, mit dem, was sich ja auch als spiritueller christlicher Mensch fasziniert.

00:15:30: Du hast ja viele Bücher geschrieben, du schreibst auf LinkedIn auch sehr viel, was man da sonst auch nicht liest.

00:15:38: Da würden wir gerne noch mal tiefer einsteigen.

00:15:41: Wie kann man in diese Schwingung kommen?

00:15:43: Wie muss man, du hast gesagt, die Ängste überwinden?

00:15:46: Was noch?

00:15:46: Was macht uns empfänglich dafür, in Schwingung zu geraten?

00:15:49: Wie können wir Quellen anzapfen?

00:15:51: die uns eben nicht ausbrennen.

00:15:53: Und du hast eben dieses schöne Bild gehabt oder davon gesprochen.

00:15:56: Berufung und Quelle unterscheidest du.

00:15:58: Nimm uns da bitte noch mal mit rein.

00:16:00: Ich vielleicht lese ich mal einen kleinen Text, der ein bisschen was von der Schwingung rüber bringt.

00:16:06: Aus meinem neuesten Buch Werkzeuge.

00:16:09: Ein Text, den ich sehr liebe, weil der zeigt, was es bedeutet, was ich tue.

00:16:15: Das sind dreihundertfünfundsechzig Texte und das eine davon.

00:16:20: Dreihundertfünfundsechzig Fragmente habe ich es genannt.

00:16:23: Seit der Zeit der Ersten Lieder, Psalm Hundertacht ein Lied, einem Psalm Davids, Gott mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen, wach auf meine Seele.

00:16:37: Seit der Zeit der Ersten Lieder ist in den Herzen der Menschen eine Ahnung davon erwacht, dass die wesentlichen Dinge des Lebens um ihre Selbstwillen geschehen.

00:16:50: Sie offenbaren ihren Sinn, weil sie sich verschenken.

00:16:55: Ihre Sprache verlangt Ohren der Liebe.

00:17:00: Das ist es, was in ihren Liedern erklangen.

00:17:02: Es ist die gemeinsame Lobreisung des Lebens.

00:17:06: Und so erwachte die Schönheit des Menschen inmitten der Ängste, um das Nackte überleben.

00:17:12: Nicht im Schrei des Gejagten, nicht in Kampf und Flucht.

00:17:17: sondern in Tanz und Gesangen erhob sich aus unserer Natur das Selbstwissen unserer Würde, dass wir mehr als Knechte des Zweckhaften sind.

00:17:28: Die Menschwertung des Geistes in der Entdeckung von Anbetung, Schönheit und Klang.

00:17:37: Es war der Anfang unserer Kultur.

00:17:41: Ihr Herz begann, im Gesang zu beten, an jenem inneren Ort an dem die Gebete gesprochen und gesungen werden, die der Himmel hören kann.

00:17:51: Es ist der Ort, der unser Gebet in Liebe verwandelt.

00:17:56: Dort wird die Verheißung wahr, dass die Seele nicht verweist, bete oder meditiere nicht, weil es dir irgendetwas nützt.

00:18:06: Falle nicht hinter das erste Lied zurück, sondern bete, weil es eine Sprache deiner Liebe ist.

00:18:14: Der Text hat sehr viel mit mir zu tun.

00:18:16: Zum einen, weil ich eintauche in diese fünfzigtausend Jahre alte Tradition, von der ich hier spreche.

00:18:22: Der Moment vor fünfzigtausend Jahren, als das allererste Mal nach vier Milliarden Jahren Erdgeschichte, ein Mensch mit ganz viel Sorgfalt und Liebe und Mühe etwas Vollkommen Unnützes gemacht hat.

00:18:36: Nämlich ein Musikinstrument gebaut.

00:18:38: Es ist fünfzigtausend Jahre her.

00:18:40: Und damit die Musik...

00:18:42: Was für ein Instrument war das?

00:18:43: Eine Flöte?

00:18:44: Das waren die Flöten, das waren aber auch die membranartig bespannten Schildkrötenpanzer.

00:18:49: Mit den Sehnen drauf, ich vermute, der erste Instrumentenbauer und in dieser fünfzigtausendjährigen Geschichte stehe ich.

00:18:55: Er ist übrigens der erste Beruf, der im Buch Genesis erwähnt wird.

00:18:58: Der erste Beruf des Menschen ist der Musiker.

00:19:01: Da heißt es in der siebten Generation nach Adam.

00:19:03: Adam heißt einfach der Mensch.

00:19:05: Der Mensch, der wir sind.

00:19:06: Und in der siebten Generation ist die Rede von... von Jubalkein, von dem alle Erzschmiede hergekommen sind und von Jubal, von dem alle Flöten und Zitternspieler sind.

00:19:20: Das heißt, da ist so ein Urwissen, was uns zum Menschen macht, der Unterschied von Nutzen und Sinn, die Schönheit, die Entdeckung.

00:19:27: Ein Instrument ist vollkommen unnütz, es ist nicht eine Waffe, mit der ich mich verteidigen kann gegen angreifenden Löwen und auch nicht, womit ich eine Antilope erlegen kann.

00:19:37: sondern es ist nur für Klang, es ist nur der Schönheit willen.

00:19:40: Und ich vermute, der erste Instrumentenbauer war ein sehr verträumter Jäger und er ist dann beim Spannen des Brogens irgendwie hängen geblieben mit dem Mittelfinger an dieser Sehne und hat gemerkt, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding, Ding.

00:19:52: Und er konnte dem Pfeil gar nicht mehr abschießen, weil er so fasziniert davon dieser gespannten Sehne.

00:19:57: und er hat damit das Urgesetz der Musik entdeckt, das physikalische Urgesetz der Musik ist.

00:20:04: Delta F ist gleich F Null.

00:20:05: Das heißt der Abstand der Oberthöne ist der Grundton.

00:20:08: Das ist der einzige Grund.

00:20:09: Das ist ein physikalisches Geschenk an die Welt.

00:20:12: Das ist der einzige Grund, warum Klang möglich ist und nicht Geräusch.

00:20:16: Warum ein Unterschied zwischen Geräusch und Klang ist?

00:20:18: Weil die harmonische Obertonreihe der gespannten Sehne der Abstand der Oberthöne entspricht dem Grundton wie empfindende Tonhöhen Klang.

00:20:25: Dann hat er das Abends am Lagerfeuer vermutlich gebunden über so ein Schildkrötenpanzer, eine Membran drüber gespannt und hat dadurch noch die Pazialschwingungen der Membran entdeckt, auch ein zweites physikalisches Gesetz.

00:20:37: Und dieser Moment vor fünfzigtausend Jahren, als die Stammesgenossen am Lagerfeuer lachen und denken, was ist das für eine komische Waffe, die du da baust?

00:20:45: Und es ist keine Waffe, sondern es klingt der erste Ton.

00:20:48: Und sie sind augenblicklich still.

00:20:50: Und dieses Instrument, was hier liegt, ist vor wenigen Tagen noch an der Werkbank gewesen.

00:20:54: Das ist meine jüngste Geige, die ich gerade fertig gemacht habe.

00:20:56: Und die ist unfassbarerweise aus fünfzigtausend Jahre altem Holz.

00:21:00: So schließt sich der Kreis.

00:21:02: Ja, so schließt der Kreis.

00:21:03: Das Holz dieser Geige wurde entdeckt vor Kurzem in Neuseeland in einem Hochmoor.

00:21:08: War ein riesig großer Kauri-Stamm, war fünfzigtausend Jahre im Moor.

00:21:12: Ist jetzt Weltnaturerbe und ich habe ein paar Stücke davon bekommen, um Geigen und Bratschen daraus zu bauen.

00:21:18: Und da ist ein Klang möglich, den eine Galgesonst überhaupt nicht möglichen kann.

00:21:22: Das

00:21:22: müssen wir unbedingt gleich hören.

00:21:23: Ich möchte aber gerne noch auf das Thema eingehen, was du eben angerissen hast.

00:21:26: Hier sind ja viele Menschen, die immer wieder brennen für Sachen und die sich auch in einer Berufung wähnen.

00:21:36: Du hast differenziert zwischen Berufung und Quelle und hast... Mir gesagt als junger Mensch, später kommt das noch, Beruf um Quelle muss man voneinander trennen.

00:21:46: Da würde ich gerne mal noch von dir was zu

00:21:49: haben.

00:21:50: Wenn wir älter werden, ab einem bestimmten Alter ist es unglaublich nötig, dass wir uns sonstwurzgefährlich für uns und gerade wenn wir so wie du, wenn wir leidenschaftliche Menschen sind, die unsere Berufung, erkannt haben, für die wir alles investieren, wo unser Herz brennt, für die wir uns einsetzen.

00:22:06: Brennen ist ein ganz gefährlicher Begriff, weil ausbrennen auch ein Brennen ist.

00:22:11: Und wie passiert es, dass ich sage, ich kann leidenschaftlich, also das betrifft jetzt nicht gleichgültige Menschen, die sowieso ihre Work-Life-Balance so super kennen, wo ich sage, das ist für mich der schlimmste... Die schlimmste Lüge dieser Begriff, die Work-Life Balance, ich sag, wenn ich sage auch mal Mitarbeiterin, wenn wir in der Werkstatt nicht leben, dann ist was falsch.

00:22:28: Das ist unser Leben.

00:22:29: Wir geben unser Leben und ich gebe mein Leben für die Berufung und ich arbeite extrem viel mit einer großen Liebe bis in die Nächte hinein im Akustiklabor, die Forschung, wenn endlich das Telefon nicht mehr klingelt, morgens ganz früh schon an der Werkbank.

00:22:40: Das ist gut, das ist Leidenschaft.

00:22:43: Berufung heißt, Ich investiere das, wer ich bin, die Gaben, die ich habe.

00:22:47: Und gerade wenn wir hochbegabt sind, ist es gefährlich, in unserer Berufung zu leben.

00:22:51: Weil dann die Gefahr besteht, dass wir es brauchen, die Berufung, dass sie uns nähert.

00:22:57: Und dann ist die Gefahr sehr groß, dass wir die Berufung für uns brauchen.

00:23:02: Und wir sind dann geschützt, wenn ich sage, ich lebe für diese großen Musiker oder auch sehr nazistische Persönlichkeiten, durch die man auch wirklich fertig ist.

00:23:10: Aber ich habe gemerkt, ab einer bestimmten Alter, ich glaube spätestens ab fünfzig, ist es unbedingt nötig, dass ich nicht nur meine Berufung kenne, sondern dass ich auch die Quelle oder die Quellen kenne, aus denen ich gestärkt werde.

00:23:22: Und ich soll mich nicht aus meiner Berufung stärken.

00:23:24: Es ist gut, wenn sie es tut, aber sie muss es nicht.

00:23:26: Und ich bin deswegen so stark in der Werkstatt und ich habe Autorität den Musikern gegenüber, weil ich sage, das ernährt nicht mein Leben, nicht meine Seele, sondern ich tust, weil ich es tun soll und weil ich es tun kann.

00:23:39: In Berufung steckt Ruf.

00:23:40: Es ist ein anderer, der dich gerufen hat, das zu tun.

00:23:43: Und Quelle aber heißt, du brauchst was, sonst geht die Seele kaputt an der Berufung, sonst verbrennt sie an deinem inneren Brennen.

00:23:51: Quelle heißt, was.

00:23:52: ich gehe hin und es gibt zwei Kriterien, ob ich meine Quelle kenne.

00:23:55: Darauf gekommen bin ich ganz lustig aus dem alten Testament.

00:23:58: Es gibt in den Sprüchen Salomos ein unfassbar einfaches Wort und es war vor einigen Jahren so ein Blitzeinschlag in meinem Leben.

00:24:04: Da heißt es, trinke Wasser aus deiner Quelle und was quillt aus deinem Brunnen.

00:24:11: Trinke nicht Wasser aus einer fremden Quelle.

00:24:13: Trinke Wasser aus deiner Quelle.

00:24:14: Was ist deine Quelle?

00:24:16: Welche Quelle braucht deine Seele, dass ihr es gut geht?

00:24:18: Und es gibt es für mich zwei Kriterien, ob ich aus meiner Quelle lebe.

00:24:22: Das eine ist, es ist das, du musst nicht gut da drin sein.

00:24:26: Du musst nicht gut sein.

00:24:28: Und das zweite, sie stärkt dich mühelos.

00:24:30: Es ist keine Mühe.

00:24:31: Du gehst hin und sagst, mir geht es so gut.

00:24:34: Und das ist bei mir, das war eine Seelenrettung.

00:24:36: Ich glaube, ich hätte sonst Burnout so ein blöder Begriff, ich glaube noch viel schlimmer.

00:24:40: Und eine Art von Depressionen gekriegt vor fünf Jahren, als ich einfach angefangen habe, die Musiker nicht mehr auszuhalten.

00:24:45: Diese Art von Anspruch und noch mehr wollen und noch mehr klang.

00:24:50: Und du baust schon Instrumente, wo sie sagen, unfassbar bei Herr Schleske, aber das Fisse auf der E-Seite, ein bisschen mehr, wie es von der Klangfarbe, können sie noch was?

00:24:58: Und also, die wollen uner... unerbittlichen, noch mehr, noch mehr, noch mehr.

00:25:03: Und dann habe ich irgendwann das Gefühl gehabt, ich habe euch so satt.

00:25:06: Ich habe dann Angst gehabt, dass ich es nicht mehr mag.

00:25:08: Und was wurde dir dann zur Quelle?

00:25:09: Und dann, das war für mich eine Rettung vom Himmel.

00:25:13: Ich habe dann das Gefühl gehabt, der Himmel sagt so, für diesen kleinen, so lebensmüden, hochbegabten Menschen, ich war wirklich lebensmüde, brauchen wir jetzt die besten Therapeuten, die es gibt auf diesem Erdkreis.

00:25:26: Und das sind die Pferde.

00:25:28: Die Pferdtherapeutin auf vier Beinen und es fühle mich unfassbar, nicht nur das Reiten, also ich habe vor, mit fifty-fünfzig Jahren quasi das erste Mal ein Pferd berührt.

00:25:37: sondern diese Seelenenergie der Pferde.

00:25:40: Also nicht das Reiten selber ist unfassbar schön, weil es ist, wie ein Instrument spielen.

00:25:43: Ich höre die Klangfarbe der Pferde jedes Einzelne.

00:25:46: Also ich kann sagen, wie die klingen, wie jedes Pferd vom Wesen klingt, weil Klang ist nicht, was die Ohren nur.

00:25:51: Klang ist ein Charakter, ein Charisma ist was, ich spüre den Klang von Menschen und von Instrumenten.

00:25:57: Und die Pferde haben so einen eigenen Klang, ein eigenes Wesen.

00:26:00: Ich habe seit kurzem ein eigenes Pferd, wo jeder, der sich auskennt, mit Pferden so zusammenzuckt.

00:26:05: und sagt, was das traust du dir, wenn er den Vater und den Großvater kennt?

00:26:09: Der hat eine unfassbare, der ist in Klang wie eine Stradivare D-Seite.

00:26:13: Es ist so ein samtiger Ton, aber der wird irgendwann auch noch, wenn er älter wird, diese G-Seite, diese Tiefe dazu bekommen, aber einfach fünf Stunden, vier Stunden, umgeben von zwölf Pferden in der Herde zu stehen.

00:26:26: Und dann kommen die und holen sich... einzeln, das, was sie brauchen.

00:26:30: Ich habe eine bestimmte Methode entdeckt und dann jetzt sogar Ausbildung angefangen, weil ich gemerkt habe, ich habe so eine Gabe, die ich spür die Schmerzen der Pferde, wo sie Schmerzen haben.

00:26:40: Und diese Osteopathie, und dann kommen die, und dann kann ich Schmerzen lösen.

00:26:43: Und das ist so ein Glücksgefühl, wie die Pferde sich mitteilen.

00:26:46: Und du legst den Kopf auf deine Schulter und gehst an Atlaswirbel.

00:26:49: Oder du lässt das Pferd hinten zwischen den Probacken mit der Hand, den Schweif auf die Seite legen und dahinter stehen.

00:26:55: Und das Pferd zu schwingen lassen.

00:26:57: Und du merkst, das ganze Pferd fängt an zu schwingen.

00:26:59: Und da hab ich der Lehrerin, es gibt nur zwei Lehrer in Deutschland, die das unterrichten.

00:27:03: Das ist ein Genie aus USA, G-Mastersen, die Methode.

00:27:06: Und da hab ich erklärt, das ist Resonanz.

00:27:08: Sie hat es uns falsch erklärt.

00:27:09: Ich habe gesagt, das ist ein Instrument.

00:27:10: Da ist das Pferd wie eine Geige, die du in der Hand hast und steht mit dem Hintern zu dir, der Kopf nahe und beobachtest die Augen und die Ohren.

00:27:17: Und dann legst du die Hand zwischen die Probacken und du lässt das Pferd schwingen, bis es in die zweite Oberschwingung kommt.

00:27:25: Also es gibt Pferde hier hinten vielleicht.

00:27:29: Ich tippe die dann an oben an der Gruppe, dass ich sage hier ist ein Knotenpunkt, da ist ein Ruhepunkt.

00:27:34: Und dann ist es ein ganz leichter.

00:27:36: und dann bin ich irgendwann, das ist Resonanz.

00:27:38: Und dann, das ist der Unterschied, das habe ich dann wirklich ihr erklärt, du musst in die Resonanz des Pferdes und dann lässt du das Pferd schwingen.

00:27:44: und irgendwann spürst du, jetzt ist die Resonanz freigrenzt und dann nimmt das Pferd so viel Energie auf und hinten ist so eine kleine Bewegung und die mähne Forme macht so.

00:27:53: Der ganze Kopf und die gesamte Wirbelsolle des Pferdes.

00:27:55: Alle Bandscheiben, alle Wirbel bis in die tiefen Brustwirbel, oben in Atlaswirbel wird gleichzeitig entspannt und die Pferde kennen das nicht.

00:28:03: Das ist meine Lieblingsübung.

00:28:04: Es gibt ungefähr zwölf solche Grundübungen an verschiedenen Körperbereichen des Pferdes.

00:28:08: Aber die mag ich am meisten und danach sind die wie besoffen.

00:28:12: Die können fast nicht mehr gehen.

00:28:14: Die torkeln.

00:28:15: Also die Torgeln wie besoffen weg und du merkst Schmerzen, die sie seit zwei Jahren hatten, sind weg.

00:28:22: Und das ist so ein Glücksgefühl.

00:28:23: Ich habe das sogar bei ganz hohen Estressurpferden jetzt mal gemacht, immer bei fremden Pferden.

00:28:27: Du kniesst dann unter dir oder vor dem Pferd und nimmst vorne den Hof hoch und dann trauen sie sich nicht, den so abzusetzen, dass die Skabula runter rutscht und du gehst mit der Hand dann hier rein in das Pferd, in die Skabula und löst da Schmerzen.

00:28:40: Und die Reiter haben dann gesagt, so haben sie... Ja, die meisten weinen dann, weil sagen sie haben ihr Pferd noch nie so erlebt und haben dann gefragt was kostet es, wenn du das, wenn du regelmäßig alle meine Pferde behandelst?

00:28:54: und dann habe ich gesagt niemals werde ich Geld dafür nehmen, niemals, weil dann kann ich es nicht mehr, dann ist nicht mehr Liebe.

00:29:01: Das ist für mich tatsächlich, es ist eine Mischung aus, es ist wirklich Technik, du musst wissen die Anatomie vom Pferd kennen, es ist aber, also es ist Technik, es ist gleichzeitig Es ist eine unfassbare Liebe in dem Moment, die du zu diesem Pferd spürst und das ist für mich segnendes Gebet.

00:29:15: Ich bete ganz leise, ich singe dann und die Ohren von den Pferden gehen so hoch, wenn du in Sprachen betest und das Pferd segnest.

00:29:21: Wir sprachen Gebet, dann sag ich, was ist das?

00:29:23: Also das ist eine Mischung von allen und dafür darfst du kein Geld nehmen.

00:29:27: Wir

00:29:27: merken hier gerade die nächste thematische Tür auf.

00:29:29: Also was Tobias am Anfang auch schon gesagt hat, wir könnten das Gespräch jetzt auch ein bisschen fortsetzen.

00:29:32: Aber eben, das ist der Unterschied, Quelle und Berufung.

00:29:34: Das ist eine Kraftquelle und die Seele und mir geht so gut danach.

00:29:39: Und ich sage, Ich muss nicht gut da drin sein.

00:29:41: Ich sage, wir probieren es.

00:29:43: Ich muss kein Geld damit verdienen.

00:29:45: Wir brauchen Quellen der Seele.

00:29:47: Ich habe von der Weile mal forty-neinundvierzig Quellen aufgeschrieben, alle aus den Evangelien.

00:29:52: Einfach nur die vier Evangelien gelesen, forty-neinundvierzig Quellen der Seele und habe gemerkt, ich lebe selber aus vier Quellen von forty-neinundvierzig.

00:30:00: Die

00:30:00: haben wir gestern auch noch so versucht.

00:30:01: Sieben

00:30:01: mal sieben.

00:30:02: Genau.

00:30:03: Und ich glaube, das ist wichtig.

00:30:04: Und sonst können wir unsere Berufung nicht leben.

00:30:06: Weil Berufung heißt, Berufung ist ein Dienst.

00:30:08: Du dienst damit.

00:30:09: Du brauchst es nicht für dich.

00:30:10: Und dann, dadurch wirst du gut, weil du es nicht für dich brauchst.

00:30:13: Weil du sagst, ich bin gut da drin.

00:30:15: Und ich bin unabhängig da drin.

00:30:16: Und ich bin nicht bestechlich, weil ich brauche es nicht für meine Seele.

00:30:19: Aber ich brauche die Pferde.

00:30:21: Vielleicht noch mal eine kurze Frage, bevor wir, glaube ich, dann auch langsam abbinden müssen.

00:30:25: Ich will

00:30:25: noch die Geige hören.

00:30:26: Genau, die Geige will ich hören.

00:30:28: Aber das wollen wir mal fragen, warum kann Berufung gefährlich werden, weil sie einen zerquetschen kann?

00:30:32: Oder was ist das?

00:30:36: Es gefährlich ist, wenn du eine Leitungsverantwortung hast, ist es gefährlich, wenn du das brauchst.

00:30:44: Dann missbrauchst du deine Autorität für dein Wohlbefinden.

00:30:49: Du bist dann geschützt.

00:30:50: an die besten Leiter und die besten Führer von Gruppen, von Nationen, die die eigentlich sagen.

00:30:57: Und es ist ja schlimm, wir sind da drei ganz tolle Leute zurückgetreten in Kanada, in Neuseeland, wo ich gesagt habe, das waren... dienende Menschen.

00:31:05: Das ist der meisten Geschütz, wenn du sagst, ich brauche es nicht für mich, ihr machst es, weil ich es tun soll, weil ich begabt bin, weil ich berufen bin, das zu tun.

00:31:11: Gefährlich wird es, wenn dein Ego das braucht.

00:31:14: Dann wirst du entweder schnell missbraucht, du wirst selber manipulierbar, du wirst manipulierbar durch Erfolg, durch Lob.

00:31:20: Kritik macht dich fertig.

00:31:22: Du musst ständig um deine Geltung absichern, wenn du sagst, ich will gar nicht das leiten, ich mach es.

00:31:27: Dann bist du geschützt und du schützt die anderen vor dem Missbrauch.

00:31:31: Also das ist viel gesünder.

00:31:32: Das ist eine wunderbare Überleitung zu dem, was uns auch heute Nachmittag und morgen noch thematisch trifft.

00:31:37: Ich habe es schon angekündigt, man kann dir bestimmt vier Stunden zuhören.

00:31:40: Du bist ja auch noch heute und morgen da.

00:31:42: Wer mag, kann sich gerne noch ansprechen.

00:31:45: Die Grundmithaffer habe ich leider gar nicht erzählen können.

00:31:50: Nächstes Jahr würde ich

00:31:51: sagen, oder?

00:31:52: Nein, vielleicht sage ich es in zwei Sätzen, weil es das Herz ist.

00:31:55: Einfach nur das euch weiterzugeben.

00:31:57: Das ist die Grundmithaffer für mich von diesem großen Wort Herz.

00:32:01: was ja über dieser Tagung steht.

00:32:03: Unser Herz, das kommt über siebenhundert Mal in der Bibel vor als ein ganz großes Thema, das Herz ist der Resonanzboden des inneren Menschen.

00:32:11: Unser Herz ist der Resonanzboden, der bestimmt wer und wie wir sind.

00:32:15: Und das Herz kann verstimmt werden, wie ein Instrument.

00:32:18: Ein wertvolle, wenn das Herz nicht gestimmt ist, klingen wir nicht.

00:32:21: Und es ist das große Thema bei Jesus, die Seligpreisungen, die ich am meisten liebe, Selig, die reinen Herzens sind.

00:32:27: Denn Sie werden Gott schauen.

00:32:29: Das heißt, Sie stimmen lassen.

00:32:30: Das ist für mich das, was bei mir morgens passiert, dass ich sage, die Texte sind alle nur für mich entstanden.

00:32:35: Ich wollte keine Bücher schreiben.

00:32:37: Das war das, was, wenn ich mich stimmen lasse im Gebet.

00:32:39: Und ich kann ohne diese halbe Stunde morgens in der Stille im Gebet gar nicht mehr leben.

00:32:44: Meine Seele kommt nicht richtig in den Tag.

00:32:47: Und ich brauche Untertags.

00:32:48: Drei, vier, fünf Mark ziehe ich mich zurück in die kleine Dachkapelle.

00:32:52: Wenn ich merke, ich habe das Gefühl für das Werkzeug verloren, dann brauche ich diese Stille, um das Herz zu stimmen.

00:32:57: Das heißt, wir spüren, das Herz kann verstimmt werden durch Stolz, durch Angst, durch Bitterkeit, durch Sorgen, durch Überheblichkeit, Hochmut, durch schlecht Reden über andere, durch Aburteilen, durch Kleinlichkeit.

00:33:08: Das sind alles die Themen.

00:33:10: Die Bergpredigt, wenn ihr die mal lest, die drei Kapitel in den Matthäus-Evangelien, den Matthäus-Fünf bis Sieben, die Bergpredigt ist ein einziges Kapitel eines Instrumentenbauers.

00:33:18: Jesus, der Instrumentenbauer, der die Menschheit, der die Menschen neu einstellen will, dass das Mensch sein zum Klingen kommt und sagt, euer Herz wird verstimmt.

00:33:27: Und dann sind neun große Themen, die in der Bergpredigt behandelt werden, wie das Herz des Menschen verstimmt wird.

00:33:32: Und wir können uns stimmen lassen.

00:33:34: Und das, glaube ich, ist die Kultur des inneren Menschen.

00:33:36: Unser Klang den Klang unserer Persönlichkeit per Sonum, was kommt durch dich zum Klingen, das Stimmen zu lassen, das ist das Herz, das ist der Resonanzboden.

00:33:45: Und da fühle ich mich quasi als Geigenbauer Jesus so nah, weil ich sage, ihm ging es um den Klang des Lebens.

00:33:51: Und er sagt, ihr habt ein Herz und das Herz kann zum einen oder zum anderen sich verwandeln, es kann geschändet werden, wie eine Frau heißt an einer Stelle im Talmut.

00:34:03: Das kann aber auch ein reines Herz und das entspricht... Es entspricht ganz und gar der Quantenphysik, was wir lernen, die sagt, die Wirklichkeit ist ein brodelndes Potentialfeld.

00:34:14: Unser Herz greift hinein und es geschieht das, was dem Herzen entspricht.

00:34:18: Es gibt keinen Plan, der sagt, so wird es sein.

00:34:21: Das ist griechisch gedacht.

00:34:22: Das hebräische Denken, was ganz ähnlich der Quantenphysik ist, sagt nein.

00:34:26: Die Wirklichkeit ist nicht determiniert, sondern ist ein Brodeln.

00:34:30: Die ganze Tagung über ist hier ein Brodeln, ein Brodeln des Potentialfelds und je nachdem wie du hinten mit deinem Herzen hineingreifst.

00:34:37: Kommt zu einem bestimmten Gespräch, zu einer bestimmten Begegnung, zu einem bestimmten Hörn, zu einem segnenden Miteinander.

00:34:42: Oder dein Ego wird austeilen und es passiert was, was den anderen verletzt.

00:34:46: Also wir greifen hinein, wir sollen uns stimmen lassen und das ist für mich das tiefste, eigentlich die Message zu sagen, das was uns Glauben heißt, lass dich stimmen und lass dich spielen.

00:34:58: Du wirst gespielt von den Kräften der Gnade, du bist ein Instrument.

00:35:01: Du kannst gespielt werden.

00:35:03: Das ist ein wunderbares Schlusswort.

00:35:05: Wie gesagt, wir könnten gerne noch weiter machen.

00:35:06: Schaffen wir aber nicht mehr.

00:35:07: Aber spielen, vielleicht spielst du noch mal.

00:35:09: Und dann, Tim, wo bist du?

00:35:12: Müssen wir leider die Pause auf fünfzehn Minuten verkürzen.

00:35:14: Sonst wird das hinten raus mit unseren viel beschäftigten Menschen schwierig.

00:35:18: Herzlichen Dank schon mal.

00:35:19: Du wolltest was spielen.

00:35:23: Ich spiele nicht vor, weil nur auf einem schlechten Instrument, wo wir uns noch Musik machen, auf einem Bruten zu einem reichen Töne.

00:35:30: Ich spiele nur Töne.

00:37:23: Tala und Tala, der Podcast mit dem theologischen Blick auf Wirtschaft, Werbung, Geld und aktuelle Themen.

00:37:46: Dieser Podcast wurde produziert

00:37:49: von wortlieferant.de.

Über diesen Podcast

Der Podcast mit dem theologischen Blick auf Wirtschaft, Werbung, Geld und aktuelle Themen. Wir sprechen zu beziehungsorientierter Führung, Mensch und Management, Purpose, Wirtschaftsethik, Impact Investing, Social Business und vieles mehr.

Die Wirtschaft ist im Wandel. Krisen und Herausforderungen machen ethische Entscheidungen, gute Führung und gelingende Beziehungen relevanter denn je. Wir bringen deshalb unterschiedliche Professionen und Perspektiven zusammen, um gemeinsam zu lernen. Hier kommen Vor- und Nachdenkerinnen und Unternehmer, Managerinnen und Führungskräfte, Theologen und Geisteswissenschaftlerinnen zu Wort.

von und mit Taler und Talar

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